Familienrat
Anbieter / Träger
Familienrat Schweiz
Kontakt
FamilienRat Schweiz
Fachstelle Familienrat
Stiftung Familien Support Bern West
info@facvhstelle-familienrat.ch
Familienrat
Der Familienrat (engl. Family Group Conference) ist ein aus Neuseeland stammendes Entscheidungsfindungsverfahren für familiäre Fragestellungen. Der Familienrat ist keine Hilfeleistung an sich, sondern eine Vorgehensweise, welche Beteiligung, Selbstbestimmung und Selbsthilfe von Menschen in der Sozialen Arbeit, im Schulsystem und im Rechtssystem konsequent erhöht. Entscheidungskraft und Tragfähigkeit von Familien werden dadurch gestärkt. Im Familienrat wird der Kreis der Mitwirkungsberechtigten bewusst ausgeweitet. Dadurch werden Ressourcen im sozialen Umfeld mobilisiert. Wenn soziale Netzwerke, also Menschen in ihrer Lebenswelt mit dem nötigen Wissen und tatsächlicher Einflussmöglichkeit ausgestattet werden, sind diese fähig, Unterstützung zu bieten, die das professionelle sozialstaatliche Hilfesystem so nicht bieten kann. Der Familienrat wirkt somit in zwei Richtungen: zum einen sollen Probleme gelöst und Beziehungen gestärkt, zum anderen sozialstaatliche Hilfeverfahren passgenauer und lebensweltorientierter werden. Im Familienrat erhalten Menschen das Recht auf ein Maximum an Selbstbestimmung, Selbsttätigkeit und Kooperation im eigenen Beziehungs-Netzwerk. Fachkräfte übernehmen keine Verantwortung für die Problemlösung, dafür aber Verantwortung für die Qualität des Verfahrens.
Projektdetails
Wirkungsziele
- Lösungsfindung für schwierige familiäre Situationen unter Einbezug von Personen aus dem familiären Umfeld.
Wirksamkeitspotential
Schutz- und Risikofaktoren
Mehrere CTC-Schutz- und Risikofaktoren im Bereich Familie
Wirkungsmodell/Programmtheorie
Im Umgang mit Situationen, die als veränderungs- bzw. regulierungsbedürftig gelten, werden weitere Menschen eingebunden, die sich dann aktiv an den Entwicklungen beteiligen. So wird ein Problem von Wenigen zu einem Anliegen von Vielen. […] Dadurch entsteht über die eigentliche Problemlösung hinaus gemeinschaftliche Verbundenheit und Zugehörigkeit.
Wissenschaftliche Fundierung
Es wurden keine eindeutige Theorie oder ein Wirkungsmodell ausgewiesen. Mögliche Ansätze bzw. Konzepte sind: - Ressourcenansatz - Sozialraumorientierung - Theory of mind - Bindungstheorie
Nachhaltige Wirkung
Die durch die Familie erarbeiteten Lösungen werden von einer Fachperson 2-3 Monate nach dem ersten Familienrat überprüft.
Projektempfehlung
Das Projekt ist auf keiner der Listen verzeichnet (Grüne Liste Prävention, Good Practice Datenbank Ges. Chancengleichheit mit mind. einer Good Practice Bewertung oder Orientierungsliste Gesundheitsförderung Schweiz)
Verbreitungspotential
Replizierbarkeit
Vorausgesetzt es existieren ausgebildete Koordinatorinnen und Koordinatoren, kann der Familienrat überall angewandt werden.
Verfügbarkeit in der Deutschschweiz
Fachpersonen des Familienrates existieren in: Bern, Zürich, Aar-gau sowie in Deutschland, Österreich und anderen europäischen Ländern sowie im Ausland (z.B. Neuseeland)
Arbeitsinstrumente/Trainings und Schulungen
Die Koordinatorinnen und Koordinatoren im Verfahren des Familienrates ausgebildet und geschult. Konkrete Arbeitsinstrumente für den Familienrat selber bestehen nicht.
Transparente Kosten
Es konnten keine Angaben zu den Kosten gefunden werden
Qualitätssicherung
Es existiert ein Fachkurs an der Berner Fachhochschule für die Ausbildung zur Koordinatorin / zum Koordinator. Über die Qualität dieser Ausbildung kann keine Aussage gemacht werden.
Evaluationsdesign
Mindestens eine Evaluation der Kategorie «Prozess- oder Ergebnisevaluationen» oder «Projektanalysen»
- Mindestens eine Evaluation der Kategorie «Prozess- oder Ergebnisevaluationen» oder «Projektanalysen»
- Teilnehmer -Zufriedenheits-Messung
- Vorher- / Nachher-Messung ohne Kontrollgruppe - Zielerreichungs-Messung
- Qualitätssicherungsstudie
- Literatur- / Dokumentauswertungen
- Prozessbeschreibungen
Umsetzungsqualität
Das Angebot, das evaluiert wurde, wurde originalgetreu umgesetzt. Allfällige Abweichungen sind dokumentiert.
Evaluationsergebnisse
Die Mehrheit der Evaluationsergebnisse sind positiv.
Keine iatrogene Effekte
Es sind keine negativen Effekte auf die Zielgruppe dokumentiert.
Evaluationsdesign
Mindestens eine Evaluation der Kategorie "Wirkungsevaluationen II" (oder der Kategorie "Wirkungsevaluationen I", wenn Beweiskraft niedrig)
- RCT, QED oder Kohortenstudie mit follow-up aber n>20 (Interventions- und Kontrollgruppe)
- Ausländische RCT, QED oder Kohortenstudie mit follow-up und n<20 aber keine entsprechende Studie im deutschsprachigen Raum
- RCT, QED oder Kohortenstudie oder follow-up
- rein "klinisches" RCT oder QED mit oder ohne follwo-up
- Vorher- /Nachher-Messerungen mit Kontrollgruppen in der Praxis
- Benchmark / Norm-Referenz-Studie
Umsetzungsqualität
Das Angebot wurde originalgetreu umgesetzt. Allfällige Abweichungen sind dokumentiert.
Evaluationsergebnisse
Die Mehrheit der Evaluationsergebnisse sind positiv.
Keine iatrogene Effekte
Es sind keine negativen Effekte auf die Zielgruppe dokumentiert.
Evaluationsdesign
Mindestens eine Evaluation der Kategorie "Wirkungsevaluationen I".
- Randomisierte kontrollierte Studie (RCT) mit follow-up
- Quasi-experimentelle Studie (QED) mit follow-up
- Kohortenstudie mit follow-up
Umsetzungsqualität
Das Angebot wurde originalgetreu umgesetzt. Allfällige Abweichungen sind dokumentiert.
Evaluationsergebnisse
Die Mehrheit der Evaluationsergebnisse sind positiv.
Keine iatrogene Effekte
Es sind keine negativen Effekte auf die Zielgruppe dokumentiert.
Wirksamkeitspotential
Schutz- und Risiko-faktoren
Werden durch das Angebot 1-2 Schutz- bzw. Risikofaktoren eindeutig bedient, kann 1 Punkt vergeben werden. Werden 2 oder mehr Faktoren eindeutig bedient, erhält das Angebot 2 Punkte.
Wirkungsmodell/Programmtheorie
Das Angebot basiert auf einem rational und logisch aufgebauten Modell, das die Wirkungszusammenhänge (Wirkungskette) beschreibt und es ist dargelegt, anhand welcher Methoden dieses Ziel erreicht werden kann. Ist kein explizites Wirkungsmodell vorhanden, die Programmtheorie aber beschrieben, kann das Angebot dennoch einen Punkt erhalten.
Wissenschaftliche Fundierung
Aus den Erkenntnissen der Evaluation (2015) konnte abgeleitet werden, dass die BCB mit ihren mobilen Bars an Events und dem vermieteten Inventar in vielen Fällen eine kurzfristige Wirkung auf das Trinkverhalten der Besucher:innen ausübt.
Nachhaltige Wirkung
Das Angebot fördert eine vertiefte Auseinandersetzung der Zielgruppe mit dem gewählten Gesundheitsthema. Dabei spielen die Intensität (z.B. Dauer einer Unterrichtseinheit bzw. Projekteinheit) sowie die Wiederholung (einzelne Lektion oder permanente Implementierung etc.) eine wesentliche Rolle in der Beurteilung.
Projektempfehlung
Ist das Angebot auf einer erwähnten Liste aufgeführt, erhält es 2 Punkte. Anderen Listen werden nicht berücksichtigt, werden aber dennoch ausgewiesen.
Verbreitungspotential
Replizierbarkeit
Das Angebot kann zu einem anderen Zeitpunkt bzw. an einem anderen Ort durchgeführt werden. Dies entweder, weil die Trägerschaft bereit ist, Informationen zur Umsetzung bereitzustellen, oder eine detaillierte Dokumentation vorhanden ist, die es anderen Institutionen erlaubt das Angebot selbstständig durchzuführen oder aber das Angebot kann bei der Trägerschaft direkt gebucht werden. Kann ein Angebot gebucht werden und besteht darüber hinaus auch eine Dokumentation, die es dem Kunden erlaubt, das Angebot weiterzuführen, wird dies höher gewichtet, als das Vorhandensein nur einer Variante.
Verfügbarkeit (D-CH/Kt)
Das Angebot ist in weiten Teilen der Deutschschweiz verfügbar. Ist das Angebot nur in einem oder zwei Kantonen verfügbar, kann nicht die gesamte Punktzahl vergeben werden.
Arbeitsinstrumente
Die zentralen Arbeitsmittel und Manuale sowie die notwendigen Trainings und Schulungen sind verfügbar und auf dem neuesten Stand. Lagen bei der Prüfung diesbezüglich keine Unterlagen/Informationen vor, wurden 0 bzw. keine Punkte vergeben.
Transparente Kosten
Die anfallenden Kosten sind transparent dargestellt. Da in der Schweiz oftmals kantonale Vereinbarungen bestehen, die unterschiedliche Angebotskosten für die Kunden zur Folge haben können, muss hier für das Erlangen von 1 Punkt mindestens eine Preisspanne angegeben sein.
Qualitätssicherung / Anforderungen
Instrumente der Qualitätskontrolle bei der Umsetzung sind verfügbar und die Anforderungen an die umsetzenden Personen (Fachspezialisten, Pädagogen etc.) sind klar deklariert.
Vorgaben CTC bzgl. Evaluationen) zu «evidence based»
CTC gibt zur Evaluation und Wirkungsmessung von Projekten klare Vorgaben. Um in die Liste PGF wirkt! aufgenommen zu werden, muss das jeweilige Projekt mindestens eines der erwähnten Evaluationsdesigns vorweisen können, ohne dass bei originalgetreuer Umsetzung des Projektes negative Effekte auf die Zielgruppe festgestellt werden konnten.
Die höchste Stufe ist Stufe Nr. 3