Der Prüfprozess - wie die Projektliste entsteht
Das Präventionsverständnis - evidenzbasierte Prävention
Das Konzept von Communities That Care (CTC) definiert einen wissenschaftlich fundierten Zusammenhang zwischen verschiedenen Problemverhalten und diversen Risiko- und Schutzfaktoren. Demnach können mehrere Risikofaktoren in unterschiedlicher Kombination für eine Vielzahl von Problemverhalten verantwortlich sein bzw. die unerwünschten Verhaltensweisen begünstigen. Der gleiche Mechanismus gilt für die Schutzfaktoren. Entsprechend dieser Erkenntnis zielen die Präventionsprogramme nicht ausschliesslich auf ein bestimmtes Problemverhalten ab, sondern versuchen via den Risiko- und Schutzfaktoren eine positive Wirkung zu erreichen.
Die Expertinnen und Experten
Die Einschätzung der Präventionsangebote wird nicht durch RADIX vorgenommen. RADIX zieht hierfür regelmässig Expertinnen und Experten aus den Bereichen Gesundheitsförderung/Prävention, Pädagogik, Soziales sowie Soziologie und Forschung bei. An den bisher stattgefundenen Einschätzungsprozessen waren beteiligt:
- Abderhalden Irene, Prof., Institut für Soziale Arbeit und Gesundheit, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW
- Ackermann Günter, Dr., Institut für Public Health, ZHAW Gesundheit
- Averdijk Margit, Dr., Jacobs Center for Productive Youth Development, Universität Zürich
- Casutt Marcus, Dachverband Offene Jugendarbeit (DOJ/AFAJ)
- Fels Dani, Prof., Lehre Departement Soziale Arbeit, Kompetenzzentrum Soziale Räume, Ostschweizer Fachhochschule
- Hafen Martin, Prof., Institut Sozialmanagement, Sozialpolitik und Prävention, Hochschule Luzern, Soziale Arbeit
- Mulle Maja, Organisationsberaterin, Mediatorin und Coach, Co-Geschäftsleiterin parentu
- Simoni Heidi, Dr., Institutsleiterin, Marie Meierhofer Institut
- Violi Enrico, Vorsitzender Koordinationsgruppe Jugendgewalt, Bildungsdirektion Kanton Zürich
- Wettstein Felix, Prof. Institut Soziale Arbeit und Gesundheit. Hochschule für Soziale Arbeit FHNW
Die Expertinnen und Experten schätzen die Präventionsangebote in Bezug auf ihr Wirksamkeitspotential, ihr Verbreitungspotential sowie der Güte der vorhandenen Evaluationen ein. Dabei orientieren sich die Expertinnen und Experten anhand folgender Aspekte, die z.T. durch CTC vorgegeben sind:
- Anzahl beeinflusste Risiko- und Schutzfaktoren
- Zugrundeliegendes Wirkungsmodell/Programmtheorie
- Wissenschaftliche Fundierung
- Nachhaltigkeit der beabsichtigten Wirkung
- Vorhandensein des Angebot auf anderen Projektlisten
- Replizierbarkeit in der Deutschschweiz
- Verfügbarkeit in mehreren Regionen
- Qualität/Vorhandensein von Arbeitsinstrumenten, Trainings und Schulungen
- Transparente Darstellung der Kosten
- Qualitätssicherung
- Evaluationsdesign
- Umsetzungsqualität der Evaluation
- Evaluationsergebnisse
- iatrogene Effekte
Im Einschätzungsverfahren werden allen Aspekten Punkte vergeben. Je mehr Punkte, desto höher ist die Güte des jeweiligen Faktors. Eine Übersicht über die Punkteverteilung finden Sie hier